Julia Strecker

Pfarrerin und systemische Therapeutin

Pfarrerin Julia Strecker, Foto: Alberto Pinto Valencia

Mein Weg zur Theologie hat viel mit meinem Elternhaus zu tun, mein Großvater war Pastor in Niedersachsen – in der Bekennenden Kirche aktiv. Mein Vater delegierte seinen eigenen Wunsch, in die Fußstapfen meines Großvaters zu treten, an seine Kinder.

So studierte ich als Älteste tatsächlich Theologie, fühlte mich in den frühen 1980er Jahren sehr berufen, die Welt zu verändern und engagierte mich während des Studiums (Wuppertal /Göttingen) mehr in der Friedensbewegung und im Anti-AKW-Kontext als im Studium. Erst am Ende meines Studiums entdeckte ich die Feministische Theologie und war dann Feuer und Flamme für theologische Fragen aus feministischer Perspektive, gerade auch was Sprache und Seelsorge angeht. In den USA arbeitete ich nach meinem Studium drei Jahre lang in einem Frauenprojekt und unterstützte und begleitete Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt erlebt hatten… viele waren religiös und forderten mich in meiner „pastoralen Identität“ heraus, obwohl ich dort gar nicht als Theologin gestartet war.

So habe ich innerhalb der Kirche meinen Weg gesucht, manchmal auch gefunden, auf jeden Fall viele Mitstreiter:innen auf dem Weg getroffen. Meine erste Pfarrstelle in Köln, nach einem „Auslandsdienst“ als Pastorin in einem Schweizer Bergdorf in Graubünden, war an die Antoniterkirche der Evangelischen Gemeinde Köln (1992-1996) angebunden und hatte den Namen “Pastorin für Frauenberatung und Mädchenarbeit“.

Mein erstes Buch „Flügel für alle“- Feministische Seelsorge und Beratung, das ich zusammen mit Ursula Riedel-Pfäfflin geschrieben habe, war auf diesem Weg sehr wichtig, später konnte ich in der ESG (Evangelische Studierenden Gemeinde) Köln als Pfarrerin zwischen 1996 und 2002 wichtige Akzente setzen. Mein Weg führte mich dann über eine Assistentinnenstelle im Fach „praktische Theologie“(2002-2003) an der Universität Bonn zu einem Abstecher nach Freiburg und dann über Pastorinnen Stellen in Köln-Deutz und Köln-Klettenberg, in die Selbstständigkeit als systemische Therapeutin, Beraterin, Supervisorin und Coach.

In den Jahren zwischen 1999 und 2011 habe ich ein Kind geboren (Jacob)und überwiegend allein großgezogen, zum Thema „Rituale in Therapie und Seelsorge“ promoviert, mehrere Weiterbildungen absolviert und schlussendlich entschieden, mich als systemische Therapeutin selbstständig zu machen.

Trotzdem ist mir meine spirituelle, theologische Identität bei allem, was sich verändern und wandeln durfte, wichtig geblieben und ich freue mich, ab und zu in der Lutherkirche und auch in meiner alten Gemeinde Köln- Klettenberg predigen zu dürfen.

Ich lebe mit meinem Mann in Köln-Braunsfeld und zusammen haben wir drei Kinder , die aber alle schon in die Welt aufgebrochen sind.

Alle weiteren Infos zu meiner Praxis unter: www.juliastrecker.de